Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen

Zum Buch "Das Galilei Syndrom - 
Unterdrückte Erfindungen und Entdeckungen" (Einleitung): 

NACH UNSEREN GESETZEN DER PHYSIK 

KANNN DIE HUMMEL NICHT FLIEGEN.
SIE WEIß ES NUR NICHT

 
ZUR SACHE: ERFINDER

Obwohl die Menschheit ihren Erfindern und Entdeckern alles zu verdanken hat, haben diese selbst ein schlechtes Ansehen. Wird heute in unseren Medien über Erfinder der Gegenwart berichtet, lassen es sich die Berichterstatter selten nehmen, mit einem Seitenhieb auf den beheizbaren Toilettendeckel zu verweisen und so ihre eigene Ignoranz auszubreiten.

Das ist kein Wunder, denn seit fast zwei Generationen wird in den Industrienationen schon den Kindern das Bild des Erfinders als Witz- und Komikfigur vermittelt.

Wahrscheinlich stand dieser Daniel Düsentrieb auch Pate bei einer modernen deutschen TV-Show Pate, die von 1986 bis 1999 mehr oder weniger regelmäßig nicht nur im Titel das "Gewußt wie" (Knoff-hoff-Show) verballhornte, sondern zur Unterhaltung, Belustigung und außer Gefechtssetzung des Publikums Wissen und technische Erkenntnisse wie Rheumadecken auf Kaffeefahrten feilbot.

Im Minutentakt zog man damals mit viel Tamtam Erfinder am Nasenring durch die Manege des Zweiten Deutschen Fernsehens und damit durch deutsche Wohnstuben. Hier wurden statt Zwerge harmlose Erfinder weit geworfen. Im Kabinett des Kuriosen trat zwar keine Dame ohne Unterleib auf, stattdessen wurde dem Publikum als neuste technische Errungenschaft einmal sogar eine Brezelschneid- oder gar eine Schaumkopfwurfmaschine vorgestellt.

Durchweg wurden auch hier im dt. Fernsehen Erfinder nicht nur öffentlich, sondern auch öffentlich-rechtlich deklassiert, zudem Erfinder als die "Qualität der menschlichen Gattung" von akademischen Erfüllungsgehilfen misshandelt.

Dieses Buch ergreift Partei für Erfinder und Entdecker, für den schöpferischen Menschen - und gegen Wissenschaftler, jenes Geschlecht unschöpferischer Wissensverwalter, die für alles gemietet werden können.

Im Gegensatz zu ihnen sind Erfinder und Entdecker Rebellen, die das Bestehende nicht als unveränderlich oder gar vollkommen ansehen. Um den gegenwärtigen Zustand zum Besseren zu verändern, entwickeln sie Ideen aus allumfassender Neugier, kritischer Phantasie und logischem Denken, Entschlossenheit und unglaublichem Fleiß mit übermenschlicher Ausdauer.

In jedem Menschen steckt ein Erfinder - es sei denn, er ist verbeamtet. Der Bürokrat assoziiert seit jeher bei seinem Arbeitsmittel Büroklammer, dass er damit einen Vorgang abheften und als erledigt weglegen kann. Für den schöpferischen Menschen ist die Büroklammer allerdings ein wichtiges Hilfsmittel im modernen Leben. Damit lassen sich nicht nur Fingernägel und Vergaserdüsen reinigen, sondern auch die Digital-Uhr einstellen, Schuhe notdürftig zuschnüren, Klingelknöpfe arretieren, Löcher bohren, kurz: jegliche Form von DIN-Norm überwinden.

Der Bürokrat dagegen hängt in der Regel an Regeln wie ein Junkie an der Nadel, benötigt Vorschriften, will in seiner Umgebung so wenig wie möglich anecken. Er hält sich streng an den gemeinen Zweck der Dinge.

Nicht so der Erfinder. Er ist anarchisch. Sein Denken kümmert sich wenig um Gesetze. Um seinen Verstand nicht zu belasten, nimmt er Normen oft nicht wahr, zweifelt sogar Vorschriften an. Vorgesetzten ist er natürlich ein Gräuel, da es für ihn keine hierarchischen oder gesellschaftlichen Unterschiede gibt, sondern nur eine Einteilung der Mitmenschen in "interessant" und "uninteressant".

Der Bürokrat dagegen vermag seine schöpferische Fähigkeit nur nutzen, um nicht aufzufallen. Er sieht seine Ordnung vom schöpferischen Menschen bedroht, legitimiert sein Dasein jedoch nur durch ihn. Um sich und die von ihm vertretene und ihn bezahlende Autorität nicht zu gefährden, muss er den anarchischen Menschen abwehren, ihn als „Querulanten“ im abendländisch-christlichen Sinne "einverleiben", verhöhnen, verleumden, entmündigen, einsperren und - betrügen. Nur dabei kennt seine Phantasie keine Grenzen.

Diese Bürokraten, und die Bruderschaft der heimlichen Bürokraten, verkaufen uns ihr Systematisieren von Erkenntnissen als gesichertes Wissen. Indem sie unter großer Anstrengung alles aussondern, was nicht in ihr beabsichtigtes Ergebnis passt, verhindern sie den technischen Fortschritt. Die der freien Marktwirtschaft Ausgelieferten bestimmen die Definition des Fortschritts und haben sie so inhaltlich aufgeweicht. Die Aufklärer unter diesen Bürokraten prägen perfide Slogans wie: "Wo Fortschritt ist, da ist ARAL"

Den Gipfel der Vermessenheit erklimmt jedoch in unseren Tagen ein etablierter schwäbischer Konzern zu Wasser, zu Lande und in der Luft, dessen Buchhalter für eine ebenso eitle wie vermessene Selbstdarstellung sogar einen Oscar Wilde mit seiner Erkenntnis "Der Fortschritt ist nur eine Verwirklichung von Utopien" öffentlich missbrauchen.

Buchpräsentation

Bei der Buchpräsentation im 
Deutschen Museum 1991 in München:

von links:.Robert C. Groll, Armin Witt, Familie Philipp Schreck, Werner Berends, Frank Stelzer

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"Das Galilei Syndrom - Unterdrückte Erfindungen und Entdeckungen" ist seit Jahren vergriffen, nur noch antiquarisch zu erhalten. Oder Sie warten, bis die aktualisierte Neuauflage fertiggestellt ist.  Das kann jedoch dauern, denn zur Zeit ist

"Der verhinderte Fortschritt",

eine
kurze Kulturgeschichte unserer Naturwissenschaften
ist in Arbeit.

 

Unser aller Unlust am Neuen

"Wenn sich der Säugling auf dem Arm der Pflegerin schreiend von einem fremden Gesicht abwendet, der Fromme den neuen Zeitabschnitt mit einem Gebet eröffnet, aber auch die Erstlingsfrucht des Jahres mit einem Segensspruch begrüßt, wenn der Bauer eine Sense zu kaufen verweigert, welche nicht die seinen Eltern vertraute Fabrikmarke trägt, ist die Verschiedenheit dieser Situationen augenfällig, und der Versuch scheint berechtigt, jede derselben auf ein anderes Motiv zurückzuführen. Doch es wäre unrecht, das ihnen Gemeinsame zu verkennen. In allen Fällen handelt es sich um die nämliche Unlust, die beim Kinde elementaren Ausdruck findet, beim Frommen kunstvoll beschwichtigt, beim Bauern zum Motiv einer Entscheidung gemacht wird. Die Quelle dieser Unlust aber ist der Anspruch, den das Neue an das Seelenleben stellt."
S. Freud

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Eine recht seltsame Rezension des Galilei Syndroms bei amazon:

(Vor-)Bestellung: E-Mail: arminwitt@t-online.de

 

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