9. April
1999
Dipl.-Ing. Lutz Kroeber,
Tiefbauingenieur und Erfinder
Wasserkraft
Resümee:
„S’ Wasser is a so a Luada ...“ (O-Ton Friedrich
Wiedemann)
Als Dipl.-Ing. Lutz Kroeber am 9. April 1999
bei der Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen seinen
Wasserkraftflügel „Transverpello“ vorstellte, staunten die anwesenden
Journalisten über sich selbst: “Ich habe weder Ahnung von Mathe noch
von Physik. Trotzdem habe ich alles verstanden. Nun bin ich ganz stolz auf
mich.“ (Antenne Bayern). Und als es dann ziemlich lebhaft wurde, weil
Männer aus der Praxis den Ausführungen Lutz Kroebers widersprachen,
waren die Journalisten erst recht „begeistert“ (BR). Ging es doch um die
Frage, ob Kroebers außergewöhnliche Idee nur theoretisch schlüssig
ist oder auch tatsächlich realisierbar wäre. Immerhin will Kroeber
mit seinem Konzept eine rentable Nutzung der ungeheuren Energie von Flachlandflüssen
und Meeresströmungen endlich möglich machen. Da flogen den Zuhörern
physikalische Formeln und Einwände aus dem Publikum um die Ohren, und
auch eine Demonstration an einem wasserführenden Tischmodell war
vorbereitet.
Klären konnten wir die Frage an diesem Abend
nicht, hegen aber mit der Redaktion „Ökomagazin Rainbow“ von Radio
Lora die Hoffnung, daß sich der Erfinder und die kritischen Praktiker
zusammenschließen und eine „Transverpello“-Versuchsanlage installieren
werden.
ein Bild des Transverpello und weitere Informationen
hier: Lutz Kroeber (Wasserkraft)
*
Das TRANSVERPELLO von Dipl. Ing.
Lutz Kroeber stieß bei der Veranstaltung am 9. April 1999 nicht
nur auf Zustimmung. Nun stellte Friedrich Wiedemann, ständig auf der
Suche nach neuen Möglichkeiten der Umwandlung von Wasserkraft in elektrische
Energie, seine Kritik am Transverpello zusammen:
Die Idee TRANSVERPELLO kritisch
betrachtet
von Friedrich Wiedemann
Ich will auf keinen Fall
die Idee von Lutz Kroeber beschädigen oder zu Tode kritisieren, sondern
in die Diskussion um optimale Energieausbeute bei Flußkraftwerken
meine Erfahrungen als Praktiker beisteuern. Grau ist alle Theorie, und
das Wasser ist ein Luder.
Ich beschränke mich auf zwei Fakten, die auch für den Laien
nachvollziehbar sind und die Schwachstellen an der Idee des TRANSVERPELLO
aufzeigen:
1. Jeder Fluß lebt,
2. die von einem Fluß transportierte Wassermenge ist niemals
konstant.
Jeder kennt einen Fluß, der auf einer längeren Strecke
durch Kanalkraftwerke genutzt wird. Nehmen wir als Beispiele die Iller,
den unteren Lech nördlich von Augsburg und die mittlere Isar von Oberföhring
bis Moosburg. An allen dreien gibt es eine Wehranlage mit einer Wasserberuhigungszone
und damit durch die verringerte Fließgeschwindigkeit eine Sedimentablagerung,
einen betonierten oder befestigten Kanal mit einem der entsprechenden Wasserfracht
korrespondierenden Profil und den dazu passenden Turbinenanlagen. In diesem
Kanalprofil wird eine Wassermenge transportiert, deren untere Menge durch
das natürliche Wasserangebot, abzüglich einer Restwassermenge
für das von der Ausleitung betroffene Flußbett, die Höchstmenge
durch die durch die Schluckfähigkeit der Turbinen definiert wird. Die
Fließgeschwindigkeit in diesem Profil hängt also ausschließlich
von der transportierten Wassermenge ab. Ist bei einem auf 100 m³ /sec
Förderleistung ausgelegtem Profil die Fließgeschwindigkeit bei
100 m³/sec z. B. v = 1m/sec, dann dürfte diese bei 50 m³/sec
bei v 0,55 m/sec liegen und bei 25 m ³/sec etwa 0,30 m/sec betragen.
Die Stauhöhe wird dabei durch den Grad der Turbinenöffnung etwa
konstant gehalten. Wenn nun an 100 Tagen im Jahr der Kanal voll mit 100 m³/sec
und v = 1m/sec beaufschlagt wird und wir uns einen TRANSVERPELLO in diesem
Gerinne vorstellen, dann könnte es, muß aber nicht, funktionieren.
Was aber ist, wenn die Fließgeschwindigkeit an den restlichen 265
Tagen des Jahres geringer ist als v = 1m/sec?
Mir diesem Beispiel möchte ich, ohne Formeln zu benutzen, auf
den Einfluß der Fließgeschwindigkeit hinweisen. Meines Erachtens
liegt hier ein fundamentaler Denkfehler vor, denn es wird stets von einer
konstanten Fließgeschwindigkeit ausgegangen, die es aber in einem naturbelassenen
Fluß praktisch nicht gibt. Nur in einem Zwangsgerinne ist die konstante
Fließgeschwindigkeit zweitweise vorhanden.
Wenn wir uns vom Isarkanal zwischen Oberföhring und Moosburg
nun an die Donau zwischen Straubing und Vilshofen, genauer gesagt nach
Hofkirchen begeben, können wir in der Lokalzeitung manchmal lesen,
daß dort ein Lastkahn auf Grund gelaufen ist. Das zeigt uns, daß
sich die Flußsohle ständig verändert.
Wir suchen uns nun eine Stelle, wo die Donau etwa einen Kilometer
lang gleichbleibend breit ist und bauen dort in Gedanken einen TRANSVERPELLO.
Wir müssen einen Baugrubendamm im Flußbett aufschütten und
in dieser Baugrube eine Betonplatte, ca. 100 Meter lang und leicht flußabwärts
geneigt, mit einer Verankerung für die Tragachse des TRANSVERPELLO
betonieren. Das TRANSVERPELLO wir nun montiert und der Damm wird beseitigt.
Nehmen wir an, die Betonplatte ist sauber und glatt und hat somit einen günstigeren
Rauhigkeitswert als der Rest der Flußsohle. Das Wasser fließt
also schneller über die betonierte Fläche, wobei zu beachten ist,
daß quer zum Fluß zwischen Betonplatte und naturbelassener Flußsohle
ein ebener Übergang besteht.
Die Donau führt dort etwa 650 m³/sec Mittelwasser - das
leider nur an wenigen Tagen im Jahr, den Rest eben mehr oder weniger,
- und bei dieser Mittelwasserfracht sei die Fließgeschwindigkeit
1 m/sec.
Nun ist Pfingsten 1999: die Donau führt etwa 2500 m³/sec,
hat einen v von 2,5 m/sec und bringt jede Menge Schwemmgut und Schwebstoffe
mit sich. Nach diesem Hochwasser hat sich einiges grundlegend verändert.
Zum besseren Verständnis stelle ich die effektiven Gefälleverhältnisse
der Donau dar:
Vom Pegel Regensburg - Schwabelweis, H = 324, 40 über NN und
Flußkilometer 2376,5 bis zum Pegel Hofkirchen, H = 299,60 über
NN und Flußkilometer 2256,9 hat die Donau auf eine Länge von
119,6 Kilometer ein Gefälle von 24,89 Meter, also 0,208 O/oo, sagen
wir, 20 cm pro Kilometer, also 2 cm pro 100 Meter.
Welches Gefälle geben wir nun unserer betonierten Sohlplatte,
um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen?
Mein Vorschlag: das Zehnfache, also 20 cm. Es dürfte aber nicht
so einfach sein, von 1 cm auf fünf Meter Länge exakt zu verteilen.
Nun, das TRANSVERPELLO ist montiert. Was passiert nun?
Ich lasse meine Phantasie freien Lauf und stelle mir vor, das Gefälle
sei nicht 2 0/oo, sondern 10 0/oo, also einen Meter auf einhundert Meter
Länge. Das Wasser wird sich zunächst erheblich beschleunigen,
um dann plötzlich nach 100 Meter Schußfahrt auf eine 98 cm hohe
Schwelle zu treffen. Es wird abgebremst und bildet dabei automatisch einen
Rückstau. Bei gleichbleibendem Querprofil der Donau wird sich dieser
Rückstau zunächst je nach Waserführung verlagern. Bei größerer
Wasserführung flußaufwärts. Der Fluß wird letztendlich
versuchen, die „Hindernisse“ dieses Kunstbaues zu beseitigen. Er wird sein
natürliches Flußbett durch Sedimentablagerungen wieder herstellen.
Wie lange das dauert, hängt von der Wasserführung ab. nach
einem Monat, spätestens aber nach dem nächsten Hochwasser ist
alles wieder beim alten: die Donau fließt wie immer gleichmäßig
über das ganze Querprofil, der TRANSVERPELLO durfte sich noch bewegen,
aber seine Leistung geht auf das Niveau eines Stromrades zurück.
Mein Tip: man betrachte einen Wasserlauf niemals nur in Form eines
Ausschnittes oder Segmentes, sondern als ein ganzes und lebendes Systems.
Zum Abschluß möchte ich noch eine faktische und überprüfbare
Zahl beisteuern: Zwischen Pfelling und Hofkirchen hat die Donau ein Gefälle
von 8,66 Meter auf 48,6 Kilometer Länge bei einem Mittelwasser von
638 m³/sec, was einer Wasserkraftausbauleistung von 44.200 kW entspricht.
Die vorhandene Gesamtenergie dieser 638 m³/sec entspricht je 100 m
94,4 kW oder 0,148 kW je m³/sec. Diese 0,148 kW je m³ sind die
Energie im Wasser, die sich bei einer Verwendung einer Turbine unter den
gegebenen Verhältnissen - Gefälle je 100 Meter zwischen Pfelling
und Hofkirchen = 0,18 O/oo erzeugen lassen.
Ich glaube nicht, daß der TRANSVERPELLO eine realistische Energieerzeugungsalternative
sein kann. Die Grundidee hat manches für sich, aber die Diskrepanz
zwischen Kroebers Theorie und der erkannten Praxis ist zu groß. Das
Wasser ist ja so ein Luder.
Die Antwort von Dipl. Ing. Lutz
Kroeber an seinen Kritiker Friedrich Wiedemann
28. Oktober 1999:
Die Beispiele und Gedankenmodelle
von Herrn Wiedemann sind zweifelsfrei richtig. Nur ist Richtigkeit ein
zwar notwendiges, aber nicht hinreichendes Merkmal für ein gutes Gegenargument.
Ein Standort nämlich,
an welchem der Fluss an 265 Tagen im Jahr nicht genügend Wasser führt,
ist halt ungeeignet, und daß das Gefälle der Betonplatte ein
anderes sei als das des Flußes, habe ich nie gesagt, das wäre
auch ganz falsch und zöge in der Tat das von Herrn Wiedemann Beschriebene
nach sich. Und von einer konstanten Flußgeschwindigkeit gehe ich
nicht aus; schließlich ist die Beaufschlagung einer Turbine ja auch
nicht immer gleich.
Dipl.Ing. Lutz Kroeber zu Windkraftnutzung
*
In Josef Mosers Werkstatt
in Erding
Am 27. Juni 1999 veranstaltete
die Regierung von Oberbayern den „Tag der offenen Gartentür“. Weil
die private Gärten oft nur im Verborgenen blühen und gedeihen,
präsentierten vier ausgewählte Gartenbesitzer im Landkreis Erding
am 27. Juni 1999 in der Zeit von 10 bis 17 Uhr der Öffentlichkeit
ihre Gärten. Mosers „wildromantischer Garten, in dem sich Kunst und
Natur harmonisch verbinden“, gehörte dazu.
Danach traf sich in diesem
Biotop die Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen. Für
uns öffnete der bildene Künstler und freie Erfinder Josef Moser
nicht nur seinen Garten, sondern auch seine Werkstatt und sein Atelier,
und erzählte über seine patentierten Erfindungen und unzählige
Ideen. Darüber schrieb die Süddeutsche
Zeitung am nächsten Tag recht ausführlich.
weitere Informationen zum
Windkraftwerk: Josef Moser
*
Die Gesellschaft
für außergewöhnliche Ideen war
am 5. Juli 1999 im deutschen Bundestag in
Bonn:
Draußen rang Minister Trittin
nach Worten, um den Journalisten den Zeitpunkt des Ausstieges aus der Atomenergie
zu erklären. Doch drinnen im Gebäude des Bundestag ahnten zur
selben Zeit einige Abgeordnete der Regierungsparteien, daß es der
Öffentlichkeit nicht genügt, erst in 30 Jahren aus den gefährlichen
und wirtschaftlich unsinnigen Atomkraftwerken auszusteigen und bis dahin
an die privaten Energiekonzerne Milliardenbeträge als "Entschädigungen"
zu zahlen. Anscheinend reichte es jetzt auch einigen Volksvertretern.
Deshalb müßten zum
alternativen Leben endlich auch alternative Techniken kommen.
Nun rief der Bundestagsabgeordnete
Hans-Josef Fell von Bündnis 90/Die Grünen zum Workshop „ Neue
Antriebstechniken“ in den Bundestag. Diesem Ruf folgten am 5. Juli 1999 brave
Heimwerker mit Solarzellen auf dem Autodach, biedere Handwerker auf wackligen
Dreirädern, und agile Kaufleute aus Monaco mit einem druckluftbetriebenen
Plastikauto.
Daß einige Gefährte
auf dem Anhänger vor den deutschen Bundestag geschleppt werden mußten,
irritiert niemanden.
Auch Audi fühlte sich
aufgerufen, die uralte Hybrid-Technik in ihren Fahrzeugen anzupreisen.
Und das „Forschungszentrum“ Jülich präsentierte gar ein alternatives
Kraftwerk, dessen 150 -Watt - Leistung zum Kühlen der Getränke
ausreichen sollte. Große Aufmerksamkeit erzielt ein schmuckes Dreirad,
daß ohne Zweifel den Grünen die Ängste vor Technik und Fortschritt
nehmen wird. Denn da der Mensch seine Muskelkraft direkt in Bewegungsernergie
umsetzt, verspricht ihm der engagierte Bastler „ein völlig neues Fahrgefühl
bei Spitzengeschwindigkeiten bis 85 km/h“. Der Entwickler spricht tatsächlich
von der „Synergie zwischen Mensch und Maschine“ und scheut sich auch nicht,
„den Begriff Mobilität neu zu definieren: Individualiät, Spaß
und Bewegung stehen im Vordergrund.“
Zur "Zukunftsfähigen Mobilität
durch emissionsfreie oder CO2-neutrale Antriebe“ gehört auch die Frage
nach neuen Treibstoffen. Wenn aber Biodiesel und andere synthetische Treibstoffe
die Antwort sein sollen, wie dumm muß dann die Frage gewesen sein?
Die Gesellschaft
für außergewöhnliche Ideen forderte auf diesem „Workshop“
ein Ende von Bastelstunden auf Pfadfindertreffen. Statt dessen solle man
sich erst einmal fragen, welcher Großkonzern aus welchen Gründen
die im Handel angebotenen Solarzellen entwickelt hat und ausschließlich
Windgeneratoren auf dem Markt sind, die nur durch viel „Staatsknete“ Gewinne
machen können. Oder sich fragen, warum unsere Motorenbauindustrie
noch immer die alten Krücken aus dem letzten Jahrhundert aufmotzt.
Deshalb wird es allerhöchste
Zeit, den Erfinder Frank Stelzer zu ehren, der schon vor 20 Jahren einen
wahrlich alternativen Motor erfunden hat. Dieser Stelzer Motor könnte schon seit 20 Jahren
wirklich Energie sparen und die Natur schonen. Ein größeres Verdienst
als die Erfindung selbst ist es, daß der Erfinder seit 20 Jahren unermüdlich
für diese Ideen kämpft. Alleine gegen die Monopolwirtschaft und
Drangsalierung der deutschen Justiz. Er ist heute nicht nur weltweit das
Vorbild für alle Erfinder, sondern für den schöpferischen
Menschen an sich.
Sein Scheitern ist nicht sein
privates Versagen, sondern die Schuld der ebenso satten wie bornierten
Aktivisten unserer Gesellschaft, die erfolgreich die verhungernden Kinder
dieser Welt verdrängen, aber auf unseren Straßen die Frösche
retten.
Die Sonne scheint nun einmal
für alle. Mit Dr. Helmut Hoegls neuer Solarzelle
wäre es möglich, die Sonnenenergie für alle Menschen kostengünstig
nutzbar zu machen. Doch hier mauert das alternative Energiekartell.
Josef
Mosers neue Art, Sturm geräuschlos zu Strom umzuwandeln, interessiert
die Umweltschäretzer nicht, sondern nur Waffenhändler in Bonn,
die ihre Kampfhubschrauber damit ausrüsten wollen. Eben diese Herren
im Verteidigungsministerium erteilten mit dem Geld des Steuerzahlers den Auftrag
an die Groäreindustrie, ein optimales Antriebskonzept für U-Boote
zu erforschen und zu entwickeln. 1991 liessen sie diesen Motor verschwinden.
Es soll der Gesellschaft und der neuen Regierung weiterhin verheimlicht werden,
daß längst ausgereifte Antriebstechniken mit sagenhaften 70 Prozent
Wirkungsgrad existieren, die zudem völlig schadstoffrei und geräuschlos
arbeiten.
Atomkraftwerke könnten
längst abgeschaltet sein, Herr Minister. Wahre Alternativen existieren
seit langem. Sie sollten sich ersparen, vor der Presse gequärelt
in ein sogenanntes Solarmobil zu steigen.
*
Dr. Peter Plichta: Silizium
als Treibstoff
Die Veranstaltung der Gesellschaft für außergewöhnliche
Ideen mit Dr. Peter Plichta am 30. September 1999 war mal wieder eine Sternstunde
der Menschheit: "Silizium als Treibstoff, das hat was. Aber ab ihrem
40sten Lebenjahr fühlen viele Männer den unwiderstehlichen Drang,
die Welt mit einer einzigen Formel erklären zu wollen. Ich kann mich
da leider auch nicht ausnehmen." zog Dr. Helmut Hoegl ziemlich trocken
das Fazit dieses Abends.
Ausführliche erzählte uns Dr. Plichta
von den beiden Laboratorien, die er dereinst in die Luft gesprengt hatte.
Aus diesen Trümmern entstand seine Erkenntnis, daß Sand und Stickstoff
eine brisante Mischung sein können. Niemand glaubte ihm damals, denn
davon steht schließlich nichts in den Lehrbüchern für Chemie.
Nach einigen Jahren ging der NASA endlich auf, daß dies ein neuer
Raketentreibstoff sein könnte, der nicht nur effektiver, sondern auch
kostengünstiger ist.
Weil aber Dr. Plichtas Silanöle erst einmal
nicht industriell hergestellt werden, sind sie heute für den täglichen
Einsatz noch zu teuer.
Gebannt und amüsiert folgten wir den Ausführungen
Dr. Plichtas über seine abenteuerliche Vergangenheit, seinen jahrzehntelangen
Clinch mit der Familie Henkel in Düsseldorf, seinen Forschungen als
Chemiker, den Ergebnissen seiner mathematischen Berechnungen und den daraus
resultierenden persönlichen Schlüssen, die in (z.Zt) vier dicken
Büchern gipfeln. Damit will er uns beweisen, daß wir unsere Existenz
nicht dem Zufall verdanken: "Im Glanz faszinierender Zahlenästeik
erkennen wir uns und die anderen Wunder der Schöpfung. Das geistige
Erbe der Antike hat sich erfüllt." behauptete die rheinische Frohnatur.
Wenn es "Im Club der klugen Köpfe" (SZ) auch
ein lustiger und fröhlicher Abend war, so hat niemand über Dr.
Plichtas außergewöhnliche Ideen lachen können. Seine Thesen
sind heute ebensowenig als falsch zu bezeichnen wie die herrschende Lehrmeinung
als richtig. Seine Beipiele waren deshalb verblüffend und lehrreich.
Aus den den Schriften Giordano Brunos bezieht
Dr. Plichta seinen Optimimus: "Ein endlicher Raum, mag er auch noch
so groß sein, hat immer nur einen Mittelpunkt. Ein unendlicher Raum
hingegen hat sein Zentrum überall, das heißt, jede Stelle ist
Mittelpunkt. Mathematisch korrekt besitzt somit der unendliche Raum unendlich
viele Mittelpunkte."
Dr. Plichtas Primzahlenkreuz läßt allerdings
auch alle Geheimdienste unserer Welt aufhorchen. Die Antwort aber, ob seine
rechnerische Metheode in der Umkehrfolge auch zum universellen Schlüssel
für Kryptologen werden kann, blieb er uns an diesem Abend kaltlächelnd
schuldig.
*
28. Oktober 1999:
Horst Lüeßes Wärmepumpen-Funktionsspeicher-Anlage.
Klein aber hoch spezialisiert war die Runde
am Donnerstag, den 28. Oktober 1999 in der Gesellschaft für außergewöhnliche
Ideen. Dipl. Ing. Horst Lüeße trug ein Thema vor, das mehr Interesse
verdient. Denn effiziente Energienutzung hat nicht nur etwas mit dem technischen
Aufwand und den damit zu amortisierenden Investitionskosten zu tun, sondern
ist eine weltweite politische Herausforderung bei der Bewertung der Nachfolgekosten.
Es stellt sich dabei die Frage, wer eigentlich bestimmt, was wirtschaftlich
zu sein hat. In der Industrie und an den Hochschulen existiert sehr viel
Wissen über das Erzeugen und Verteilen von Energie. Die politische
Entscheidung darüber, welche Energien genutzt werden soll, fällt
aber woanders.
Darüber wollten sich an diesem Abend die
Münchner Stadtwerke, das Oberbürgermeisteramt und der Bezirksausschuß
Ramersdorf nicht den Kopf zerbrechen. Sie reagierten nicht einmal auf die
Einladung.
"Als mir auf dem Dach des Kreiskrankenhauses
Dachau der Wind die warme Abgasfahne der Ölfeuerungsanlage ins Gesicht
blies, hatte ich noch keine Ahnung, was mich hier im Laufe meiner Studie
erwarten würde. Diese Untersuchung sollte Auskunft geben über die
Energieverbräuche im Jahr und auf eventuelle Hinweise für Sanierungskonzepte.
Der stechende Geruch des Schwefeldioxyds in
den Abgasen verriet etwas über die Unverträglichkeit von Verbrennungsrückständen,
wenn diese in zu großen Mengen der Natur und damit unserer Umwelt
überlassen bleiben.
Deshalb ging mir schon seit einiger Zeit eine
praktikable Technik durch den Kopf, die in der Lage sein sollte, den fossilen
Brennstoffbedarf beim Verbraucher drastisch zu senken. Ich wollte dafür
einen Großraumspeicher einsetzen, in dem Wasser zwischen 0 und 100°C
in zwei Nutztemperaturen für Kühl- und Heizvorgänge mit
Hilfe einer Wärmepumpe geschichtet werden kann. Ich wußte, daß
bei Einsatz derartiger Technik sowohl die Effizienz der eingesetzten Primärenergie,
z.B. Kohle, Öl, Gas und Holz, erheblich steigen würde, als auch
Spitzenverbräuche besser und sinnvoller beherrschbar werden konnten.
Dabei sollten die Investitionskosten, wenn überhaupt, nur unwesentlich
über denen bekannter Techniken liegen.
Ich ahnte, daß es unzählige Einsatzfelder
in öffentlichen Einrichtungen, Wohnsiedlungen und Produktionsbetrieben
gibt. Und ich konnte mir selbst bestätigen, daß auch dieses
Krankenhaus für eine Sanierung in diesem Sinne als geeignet erschien.
So setzte ich im Laufe der folgenden Wochen
alles daran, jeden Winkel und jede technische Einrichtung des ca. 400-Betten-Krankenhauses
nach dem Energiebedarf und der dafür aufgewendeten Energie abzuklopfen.
Das technische Fachpersonal mag sich über meine teilweise ungewöhnlichen
Fragestellungen etwas gewundert haben, leistete mir aber große Hilfe
bei der Angabe wichtiger Daten im praktischen Betrieb der Versorgungsanlagen.
Durch veränderte Betriebsweisen und technische
Verbesserungen war es diesem Fachpersonal gelungen, den Heizölverbrauch
im Laufe von 7 Jahren von 1.200.000 auf 800.000 Liter pro Jahr zu senken.
Eine weitere drastische Minderung des Verbrauchs war nur noch durch Systemveränderungen
möglich.
Das Hauptaugenmerk lenkte ich dafür auf
den Wirkungsgrad , also auf das Verhältnis von genutzter zur eingesetzten
Energie, die dem gesamten Gebäudekomplex in Form von Heizöl
und elektrischem Strom zugeführt wurde. Dabei wird Heizöl in
der Kesselanlage in mehr oder weniger hochtemperierte Nutzwärme umgewandelt,
und der hochwertige Strom fällt ebenfalls über die vielfältigen
Arbeitsbereiche, wie die Antriebe von Kälteerzeugern, Fahrstühlen,
automatischen Türöffnern, Küchen- und Wäschereimaschinen,
Pumpen, Gebläsen, EDV-Anlagen, Licht und diverse Steuerorgane zu meist
niedertemperierter Wärme ab.
An der Außenlufttemperatur sich orientierenden
Wärmebedarfs des Gebäudes konnte ich darstellen, daß der
Jahreswirkungsgrad der Heizöl verbrauchenden Heizungsanlage wegen des
erforderlichen durchgehenden Betriebes sehr schlecht war. Im Außenlufttemperatur-Bereich
von z.B. +0/+2°C, das sind in München ca. 720 Stunden im Jahr,
erreichte die Anlage nur einen Wirkungsgrad von 48%.
52% des Heizöleinsatzes gingen in diesem
Bereich somit ungenutzt verloren. Bei höheren Außenlufttemperaturen
wurde der Wirkungsgrad sinngemäß noch erheblich schlechter.
Zur Klimatisierung großer Gebäudeteile
in der warmen Jahreszeit und zur Entfernung überschüssiger Wärme
aus Innenbereichen wurde eine Kaltwasser-Erzeugungsanlage installiert,
die bei den 8760 Jahresstunden nur wenige hundert Stunden betrieben werden
muß. Im meistens gefahrenen Teillastbereich würde wiederum der
Anlagenwirkungsgrad sehr schlecht. Eine Amortisation nach streng wirtschaftlichen
Gesichtspunkten ist hier, nicht zuletzt auch aus diesem Grund, nicht möglich.
Wenn man darüber hinaus die Abwasserströme
mit deren gewaltigem Wärmepotential berücksichtigt, kommt unter
dem Strich soviel intern freiwerdende Wärme zusammen, daß damit
weit mehr als nur die erforderliche Heizwärme für den Winterbetrieb
und den Warmwasser-Bedarf zur Verfügung steht.
Diese Wärme muß allerdings, will
man sie für die verschiedenen Versorgungsbereiche wieder nutzbar
machen, sowohl in ihrem Temperaturniveau, in ihrer Menge und in ihrem
zeitlich unterschiedlichen Bedarf aufbereitet werden.
Diese Aufgabe wird von der oben beschriebenen
Technik gelöst. Ich habe sie wegen der darin dynamisch ablaufenden
Funktionen "Wärmepumpen-Funktionsspeicher" genannt.
Rein rechnerisch würde diese Systemtechnik
die zuletzt benötigten 800.000 Liter Heizöl im Jahr mit einem
ca. 720m³ großen Speicher nochmals um mindestens die Hälfte
reduzieren.
Die universelle Einsetzbarkeit des inzwischen
patentierten WPFS konnte ich auch bei Verfahren der Lebensmittelerzeugung,
in Industrie und Gewerbe nachweisen. Sehr reizvoll dürfte auch die
Sanierung und Neuprojektierung von Wohngebieten mit dieser Technik sein.
So konnte mit ganz normalem ingenieurmäßigen
Denken eine gewonnene Erkenntnis dargestellt und beschrieben werden. Für
die volkswirtschaftliche und gleichermaßen umweltbezogene Nutzbarmachung
werden Partner gesucht."
*
Am 25. November 1999:
Am 25. November 1999 stellte
uns der gebürtige Ramersdorfer
Manfred Geith
seinen besseren und sichereren Langlaufski vor. Schnell, aber doch ausführlich
zeigte er uns die technische Entwicklung seiner Erfindung in den letzte
10 Jahren. Die Absagen der Industrie kamen jedem bekannt vor. Die Namen
der Protagonisten sind austauschbar, die Begründung der Ablehnung und
die Tricks der Verhinderung aber bleiben immer gleich. Doch der Erfinder
läßt sich nicht entmutigen. Jetzt beginnt er die Produktion seiner
Langlaufski in kleiner Serie.
Wie Kai aus der Kiste ergänzte
der Erfinder Jürgen Zöllner in einem spontanen Vortrag die Erfahrungen
von Herrn Geith. Trotz seines momentanen Scheiterns mit dem optimalen Bildschirm
oder dem international einheitlichen Eigentumsnachweis für Kraftfahrzeuge
sprüht er vor neuen Ideen.
Wegen der großen Resonanz
und wegen der vielen Nachfragen sind wir an diesem Tag auch noch einmal
auf das Fahrrad mit der Z-Traktion eingegangen.
Außerdem zeigten wir
den Fernsehbericht von Vox-Tours vom 31. Oktober über
unseren Josef Moser und die Gesellschaft für außergewöhnliche
Ideen.
Christopher Griebel ließ
die Veranstaltung aufzeichnen und wird in den nächsten Tagen seinen
Bericht in "Griebels kleiner Welt" in RTL München Live senden.
Der Wunsch von Dr. Raoul
Nakhmanson, beim Bundesverfassunngsgericht in Karlsruhe gegen das
deutsche Patentgesetz zu klagen, stieß bei unseren Juristen und
Pantentanwälten auf Unverständnis. Nicht, weil das Patentgesetz
vollkommen und für freie Erfinder zufriedenstellend wäre, sondern
weil eine derartige Klage aussichtslos ist. Ein Vertreter des Europäischen
Patentamtes wies darauf hin, daß die deutsche Pharmaindustrie an solchen
Versuchen schon seit Jahren scheitert.